
Meditation und Fürbitten
in herausfordernden Zeiten
ein Anker inmitten innerer Gefühlsstürme
Die aktuellen globalen Herausforderungen, wie Kriege, zerstörerische Gewalt, Machtkonflikte, Profitstreben, die Ausbeutung unseres Planeten, der Klimawandel, Massentierhaltung sowie der Missbrauch von Autorität und Macht im Namen religiöser Rechtfertigungen, erfordern eine tiefere Reflexion. Unabhängig von der jeweiligen Religionszugehörigkeit oder Glaubensrichtung bleibt die Suche nach unserem inneren Kern und nach Wohlwollen sowie einem erfüllenden Glück universell. Glück wird von jedem Menschen individuell definiert, weshalb auch die Wahrheit in diesem Streben unterschiedliche Formen annehmen kann. In diesem Kontext gestaltet jeder Mensch seine eigene Realität mit Integrität und Verantwortung.
Unsere Identität, Vergangenheit und die persönliche Wahrheit
In unserem innersten Wesen, in der angelegten Göttlichkeit eines jeden Menschen, existieren Yin und Yang weder als gut noch als böse. Vielmehr sind sie in der chinesischen Medizin als relative Gegensätze zu verstehen, die in einem ausgewogenen Zusammenspiel miteinander verbunden sind. Ungleichgewichte werden in dieser Lehre durch gezielte Ernährung – also durch das, was wir uns zuführen – ausgeglichen. Überträgt man dieses Prinzip auf die innere Balance und die Suche nach Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden, so kann ein wertfreies Erforschen von Yin und Yang den Weg zu einer tiefergehenden Verbindung mit unserem wahren Kern und einer umfassenderen Wahrheit eröffnen.
Ein Blick auf die gegenwärtige Zeit
Im gegenwärtigen Zeitgeschehen des 20. Jahrhunderts, das vom Wassermannzeitalter und einer zunehmenden Vergeistigung geprägt ist, erleben wir eine besonders ausgeprägte Dynamik von Yin und Yang. Diese Gegensätze manifestieren sich in bislang ungekannter Deutlichkeit.
Kopf, Geist und Seele in Einklang bringen
Es ist essenziell, zwischen Gefühl und Intuition zu unterscheiden. Gefühle können, geprägt durch vergangene Erlebnisse, in der Gegenwart als trügerisches Licht erscheinen. Intuition hingegen steht für ein kohärentes Empfinden im gegenwärtigen Moment, frei von Wertungen. Sie offenbart Wahrheit. Diese Wahrheit anzunehmen bedeutet, authentisch zu leben. Wenn Kopf, Geist und Seele im Einklang stehen, entsteht daraus Einheit, da Intuition aus dem wahren Kern hervorgeht. Der Dichter, Philosoph und Künstler des 19. Jahrhunderts, Khalil Gibran, hatte Zugang zu diesem innersten Kern. In einer meditativen Haltung hörte er wertfrei auf die leise innere Stimme und vertraute darauf, dass sie göttliche Wahrheiten offenbarte, die er schriftlich festhielt. So seine Worte in dem Buch "Der Prophet:"
Sagt nicht:
>> Ich habe die Wahrheit gefunden<<
Sagt:
>>Ich habe eine Wahrheit gefunden<<
Sagt nicht:
>> Ich habe den Weg der Seele gefunden<<
Sagt:
>>Ich bin auf meinem Weg der wandernden Seele begegnet<<
Denn die Seele wandelt auf allen Wegen.
Die Seele geht keinen geraden Weg,
noch wächst sie wie ein Schilfrohr.
Die Seele entfaltet sich, gerade so wie ein
tausendblättriges Lotos.
Spirituell-psychologische Fürbitten auf dem Lebensweg
Am Rand des Lebensgeschehens stehen oder es aktiv gestalten? Das Gebet, ob erfüllt oder nicht, bleibt ein bedeutsames Mittel der Verbindung. Wenn wir darauf vertrauen, dass Gott stets unser Bestes im Sinn hat, ist es eine Herausforderung, sich seinem Willen zu überlassen. Doch was bietet Gott, wenn unser Wille in der Stille ruht? Ein Gebet wird niemals ungehört bleiben. Vielmehr kann unsere Erwartungshaltung hinsichtlich bestimmter Ergebnisse die Wege Gottes behindern.
Die Kraft des Gebets
Gebete besitzen die Kraft, Hoffnung zu schenken und sogar Berge zu versetzen, insbesondere wenn sie in einer meditativen Haltung gesprochen werden. Zu bestimmten Zeiten entfalten Gebete eine besondere Stärke. Im Islam beispielsweise gehört das fünfmalige Gebet zu spezifischen Tageszeiten zum festen Bestandteil religiöser Praxis. Diese Traditionen, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden, sind in heiligen Schriften dokumentiert. Im Christentum hingegen gibt es keine festen Vorschriften für Gebetszeiten. Viele Christen beten morgens, mittags, abends oder vor den Mahlzeiten. Katholiken praktizieren unter anderem das Rosenkranzgebet, bei dem eine Gebetskette mit Perlen verwendet wird, wobei jede Perle ein Gebet symbolisiert. Ein Gebet von wahrer Qualität entsteht jedoch nur, wenn es aus dem Herzen kommt – frei von Urteil und mit direktem Zugang zu unserem göttlichen Kern. Reverend Samuel Shoemaker fasste die transformative Kraft von Gebeten treffend zusammen:
„Das Gebet mag vielleicht die Dinge für Dich nicht ändern,
aber es verändert sehr wohl Dich in Bezug auf die Dinge.“
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